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Montag, 02. Februar 2009
, 20:00
- 20:00
Kategorie: Konzert.
Hinzugefügt von: hillenbr
»Sich selbst blieb er treu. Moden hasste er und verweigerte sich ihnen. (...) Er konnte von Anfang an alles, außer nach Noten schwindeln und Effekte haschen. Sein Denken bewegte sich in abenteuerlichen Assoziationsketten, in Luftsprüngen des Gedankentums und logischen Durchquerungen der Logik. Das hatte er von Max Bense, Adorno, Walter Benjamin, Arno Schmidt. Das hatte er von seinem verehrten Lehrer Karl Amadeus Hartmann, und von dem Querkopf Paul Dessau.« So porträtierte der Musikwissenschaftler Gerhard Müller seinen Freund Reiner Bredemeyer, der am 2. Februar 80 Jahre alt geworden wäre. Ihm zu Ehren findet ein Konzert statt, das seine Musik mit der von Dessau, Strawinsky und Eisler kombiniert – Komponisten, die »Brede« gewiss als Brüder im Geiste akzeptiert hätte.
»Reiner Bredemeyer verkörperte quasi als letzter Überlebender jene kompromisslose Widerstandskunst, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit aufblühte. Wenn ihm einer hätte nahe sein können, dann wäre es der Kölner Bernd Alois Zimmermann gewesen, der seinem mit der Zeit unvereinbaren Leben ein tragisches Ende setzte. Hinterließ uns Zimmermann gigantische Felsbrocken, die fremd in der Samtlandschaft unserer Musikkultur herumliegen, so streute Reiner Bredemeyer mit verschwenderischer Fülle kleine Kiesel und Splitterstücke aus, unter denen sich mancher noch unentdeckte Edelstein befindet.«
Zeit zur Wiederentdeckung! Als Komponist für Neue Musik hat sich Bredemeyer durch die »Wende« endgültig von der Illusion befreit, Musik könne irgendwelche Veränderungen auslösen. Seine Absicht sei es nun, »die Umwelt ein bisschen freundlicher tönen zu machen«, so der Komponist. Eisler wollte die Dummheit in der Musik bekämpfen; Bredemeyer hielt den Kampf Ende der Fünfziger Jahre (im Gespräch mit Hans Bunge) für verloren. Fazit: »Nun gut, ›wir‹ haben keinerlei Chance: nützen wir sie.«
Ort: Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal
URL: http://www.konzerthaus.de/
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