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Freitag, 06. Februar 2009
, 20:00
- 20:00
Kategorie: Konzert.
Hinzugefügt von: hillenbr
Arnold Schönbergs op. 45 aus dem Jahre 1946 kann zu Recht als ein Spätwerk im radikalen Sinne verstanden werden. Der Vollendung dieser Komposition ging voraus, was Schönberg in einem Essay als den eigenen »Todesfall« bezeichnet hat: Nach einem dramatischen Herzanfall, konnte er nur durch eine direkt ins Herz injizierte Spritze wieder ins Leben zurückgeholt werden. In der Zeit der Genesung entstand – retrospektiv – das Streichtrio. Spekulationen über ein »Programm«, das diesem Werk zugrunde liegt, hat Schönberg selbst genährt. So wusste beispielsweise sein Schüler Hanns Eisler anhand Schönbergs Darlegungen genau zu berichten, in welchen Momenten der Komposition auf welche Begebenheiten Rückschau gehalten wird. Nichtsdestotrotz hat das Opus 45 mit Programmmusik im herkömmlichen Sinne wenig zu tun. Vielmehr folgt es einer im frühen 20. Jahrhundert stark verbreiteten Tendenz, das musikalische Material mit autobiographischen Anspielungen anzureichern und zu verweben und damit die Komposition zum Medium einer intimen Mitteilung zu machen.
»Übrigens sei die Ausführung äußerst schwierig, ja fast unmöglich, oder nur für drei Spieler von Virtuosenrang möglich, dabei aber sehr dankbar vermöge außerordentlicher Klangwirkungen«, so der Komponist zu seinem Werk. Mit »drei Spielern von Virtuosenrang« haben wir es bei Katja Lämmermann (Violine), Amalia Aubert (Bratsche) und Mischa Meyer (Violoncello) zu tun, die zusammen 2007 in Berlin als Trio Ovid debütierten.
Neben Schönbergs Streichtrio stehen zwei weitere, nicht weniger persönlich anmutende und intim verklausulierte Werke auf dem Konzertplan: Ernst von Dohnányis Sextett op. 37, das, angereichert mit folkloristischen Elementen, in seiner Farbigkeit und Nachdenklichkeit als ein romantisches Geisteskind verstanden werden will, sowie Johannes Brahms’ Klavierquartett op.60, in dem Brahms – zurückgreifend auf Beethovens Schicksalsmotiv – seine Verzweiflung über die unglückliche Liebe zu Clara Schumann zum Ausdruck bringt.
Kammermusik des Konzerthausorchesters Berlin
Trio Ovid:
Katja Lämmermann
Violine
Amalia Aubert
Viola
Mischa Meyer
Violoncello
Freddy Kempf
Klavier
Ralf Forster
Klarinette
Hanno Westphal
Horn
Johannes Brahms
Klavierquartett c-Moll op. 60
Arnold Schönberg
Streichtrio op. 45
Ernst von Dohnányi
Sextett C-Dur op. 37
Konzerthaus Berlin
Gendarmenmarkt 2
10117 Berlin
Ort: Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal
URL: http://www.konzerthaus.de
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