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Donnerstag, 27. August 2009
, 19:30
- 19:30
Kategorie: Konzert.
Hinzugefügt von: hillenbr
Vorsicht, es wird scharf geschossen! Als in den wilden zwanziger Jahren ein Amerikaner namens George Antheil in Paris weilte und sich als »Bad Boy of Music« einen zweifelhaften Ruf erwarb, hatte er bei seinen skandalträchtigen Auftritten nach eigener Aussage eine Pistole dabei, um sich gegebenfalls den Weg durchs Publikum frei zu schießen. Da heißt es also, in Deckung zu gehen, wenn seine Klavierstücke im Konzerthaus erklingen. Schon einige Jahre zuvor hatte Erik Satie mit »Parade« für Aufsehen gesorgt: ein (sur)realistisches Ballett, das auf dem Jahrmarkt spielt und Klänge aus dem wirklichen Leben einbezieht: Glücksrad, Schreibmaschine, Pistole (sic!), Sirene, Nebelhorn. Ein Rezensent echauffierte sich dermaßen über das Stück, dass sich der sanftmütige Erik Satie zu einer Entgegnung genötigt sah: »Herr und teurer Freund, Sie sind ein Arschloch, zudem ein unmusikalisches.«
Dies sind nur zwei Stücke, die zur Saisoneröffnung des Konzerthauses Berlin – dem so genannten Orchesterfest – gespielt werden. Annähernd drei Jahrhunderte französische Musikgeschichte stehen auf dem vierteiligen Programm, das sich auf das ganze Haus verteilt. In den Foyers, auf der Freitreppe und auf dem Gendarmenmarkt sind außerdem Arbeiten des Klangkünstlers Erwin Stache zu erleben. So werden eine Handvoll Kuckucksuhren die »Marseillaise« anstimmen oder sportliche Geräte zum Training französischer Musik einladen.
Unter der Leitung von Prof. Elena Ungeheuer haben Studierende der TU Berlin und der Universität Potsdam ein spezielles Programm für den Musikclub konzipiert. Sie richten ihren Blick auf die Pariser Avantgarde, eine Zeit der Innovationen und des Fortschritts. So kann eines der ersten elektroakustischen Instrumente bestaunt und ausprobiert werden: das Theremin.
Ort: Konzerthaus Berlin, Großer Saal, Werner-Otto-Saal, Musikclub
URL: http://www.konzerthaus.de/
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