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FANFARE CIOCARLIA - der Welt schrägstes Blechorchester
Freitag, 29. Juli 2011 , 19:30 - 21:30
Kategorie: Konzert.
Hinzugefügt von: musiksommerschallerbach

FANFARE CIOCARLIA- der Welt schrägstes Blechorchester Trifan Costicã- trumpet, vocals Bulgaru Paul Marian- trumpet Lazar Radulescu- trumpet, vocals Ivancea Oprica- sopran clarinet, alto saxophon Ivancea Dan Ionel- alto saxophon Cantea Constantin- tuba Trifan Monel- tuba Calin Constantin- tenor horn, vocals, dances Ivancea Laurentiu- baritone horn Ursu Costel- large drum Ionita Nicolae- percussion Entfesselte Blechmusik vom Balkan (Rumänien) Gewinner des BBC3 Planet Awards 2006 Aktuelle Veröffentlichungen der Gypsy Brass Heroes vom 25.September 2009: CD-ATR2309 Fanfare Ciocarlia „Live“ (inklusive der DVD “The story of the band”) LP-ATR2409 Fanfare Ciocarlia „Best of Gypsy Brass“ Die Instrumente der zwölf Meister der Highspeed Blasmusik von FANFARE CIOCÂRLIA haben im Laufe der Jahrzehnte ihren Glanz verloren und eine ganz eigene Patina bekommen. Sie sind geliebt und geschunden. Über 1500 Konzerte in den zurückliegenden 15 Jahren sowie unzählige Flüge haben Narben und Spuren hinterlassen, verbeulte Trichter, dutzende Male wurden Ventile neu verlötet, Trichter gerichtet, Klappen mit Gummis zur Arbeit gezwungen. Als die Basstuba von Monel in der Tür des Fahrstuhles zu der Dachterrasse am Hollywood Boulevard eingeklemmt wurde, war ihr Ende scheinbar besiegelt. Danny Elfman, Hollywoods angesagter Filmmusikkomponist, hatte anlässlich seines fünfzigsten Geburtstags geladen. Eine neue Tuba? Kein Problem – nur das ein Abschied von seinem Instrument undenkbar ist, und so die geübten Hände der Musiker die übel zugerichtete Tuba, und somit auch diese Party gerettet haben. Die Party, zu der Fanfare Ciocarlia Sturm bläst und damit notorisch das Publikum zum Rasen bringt, ist nun auch wieder auf DVD erhältlich, über 150 Minuten rasanter Blechmusik. Neben einem kompletten Konzertmitschnitt – auch auf CD erhältlich - und auserwählten „Extras“ für Liebhaber ist hier auch die gekürzte Version des Filmes „Iag Bari - Brass on Fire“ zu sehen. Unter der Regie von Ralf Marschalleck entstand das Roadmovie im großen Kinoformat, welches den Versuch unternimmt, die aufregenden und gar so unterschiedlichen Welten zwischen dem Leben im Zigeunerdorf und den Konzertbühnen im Ausland zu beschreiben. Heute noch auf der Bauernhochzeit im Nachbardorf engagiert und morgen schon auf dem Flug nach Japan - Eindrücke aus einem Musikerleben, das sich auf eine alte Tradition stützt und nun den Hunger der wachsenden internationalen Fangemeinde nach entfesselter Blasmusik und balkanischer Atmosphäre stillt. Nachdem auch der deutsche Spielfilm Fanfare Ciocarlia entdeckt und Fatih Akin das Orchester eingeladen hat, in seinem Film „Gegen die Wand“ aufzuspielen (der Film wurde auf der Berlinale mit dem goldenen Bären ausgezeichnet), hat auch Hollywood an die Tür geklopft und das Orchester beauftragt, eine Coverversion von „Born to be wild“ einzuspielen. Das verblüffende Ergebnis ist auf der brandneuen LP „Best of Gypsy Brass“ zu hören. Die Roma aus dem Dorf "Zece Prajini" im Nordosten Rumäniens spielen in enormem Tempo und mit einem unglaublichem Sinn für rasante Rhythmik, traditionelle Tänze und Melodien, wie Sîrba, Hora und Brîu auf Blasinstrumenten - fernab des hierzulande existierenden Schrebergartenklischees. Das Repertoire von Fanfare Ciocarlia besteht aus einer schier endlosen Menge an Stücken, deren Wurzeln in der Volksmusik des Landes und der Balkanregion liegen und gleichzeitig eine Musiktradition der Roma repräsentieren. Das Vibrato der Trompeten, die mächtige Basssektion, treibende Paukenschläge, die schreienden Saxophon- und wilden Klarinettenklänge lassen uns eindringen in den Sog der langen Partys, die man in ihrer Heimat noch zu feiern versteht. Noten sind den Musikern zwischen 22 und 60 Jahren fremd - die Kunst des Musizierens wurde und wird seit ewigen Zeiten vom Vater zum Sohn weitergegeben. Die Musik der "Fanfaren" - so bezeichnen die in Rumänien lebenden Roma ihre Blaskapellen, begleiten das rituelle Leben des nördlichen Teils von Rumänien. Ob Geburten, Taufen, Hochzeiten oder andere Feste - überall sind die Fanfaren fester Bestandteil. Ursprünglich war die Gruppe eine traditionelle Dorfkapelle, die Balkan Brass im Stil der Roma spielte. Seit ihrer Entdeckung durch den Berliner Toningenieur Henry Ernst am 6. Oktober 1996 bespielen sie nun die Bühnen auf der ganzen Welt. Typisch für die Band und die Musik ist unter anderem das extrem schnelle Tempo mit mehr als 200 Beats per minute, schnelle Trompeten- und Klarinettenläufe sowie das Erscheinen auf der Bühne mit zerbeulten Instrumenten, normaler Kleidung und ohne Noten. In dem Film Borat spielt die Band eine Cover-Version von "Born to Be wild". Fanfare Ciocarlia war und ist an musikalischen Projekten mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen beteiligt. Momentan führt die Gruppe ihr Konzertprojekt "The Gypsy Queens and Kings" zusammen mit Esma Redzepova (Mazedonien), Jony Iliev (Bulgarien), Florentina Sandu (Rumänien), Mitsou (Ungarn) und Kaloome (Frankreich) weltweit auf. Die auf dem Balkan angesiedelten Gypsy Brassbands unterscheiden sich in origineller Weise von dem statischen Stil der uns bekannten Blasmusik. Ursprung sind die im 19. Jahrhundert entstandenen türkischen Militärblaskapellen. Die damalige osmanische Okkupation des Balkans beeinflusste auch die Musik. Ob in Bulgarien, Makedonien, Serbien oder Rumänien - überall sind die orientalischen Einflüsse hörbar. Fanfare Ciocarlia beschränken sich nicht auf ein bestimmtes Publikum und lassen sich nicht leichtfertig in eine der herkömmlichen Musikschubladen ablegen.

Ort: ATRIUM Europasaal Promenade 2 4701 Bad Schallerbach

Preis: € 20,00

URL: http://www.musiksommerbadschallerbach.at

Veranstalter: Verein Kurmusik