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Ultraschall - Das Festival für Neue Musik
Sonntag, 28. Januar 2007
Kategorie: Festival.
HinzugefĆ¼gt von: hillenbr

Bezieht die neue Musik Stellung zur Gesellschaft? Macht sie Aussagen, die in die Gesellschaft zurückwirken? Fragen, die das Ultraschall Festival 2007 fokussiert.

Mit dem Memorial von Hans Otte wird das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Brad Lubman das Festival für neue Musik eröffnen. Dieses Stück, das im Jahr 2000 zu einem buddhistischen Friedensfest in Osaka geschrieben wurde, bildet den Auftakt des 200. Konzertes der Reihe "Musik der Gegenwart". Existenzielle Aussagen machen auch die sechs Klaviersonaten der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja, die Kantate nach Worten von Meister Eckehart von Hans Zender oder Concerning King von Rolf Wallin.

Gesellschaftspolitische Aussagen international relevanter Komponisten sind unmissverständlich und radikal. Unter einer Oberfläche sinnlicher Klanglichkeit verbergen sich komplexe mathematische Strukturen. Explosiv aufgeladen werden sie von Interpreten wie Robyn Schulkowsky, dem Arditti-Quartett, den Percusssions de Strasbourg, dem Scharoun-Ensemble, dem Pellegrini-Quartett, dem Ensemble Modern, ensemble recherche, Ictus, ascolta und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gemeinsam mit Musikern des Kammerensembles Neue Musik Berlin.

Starke gesellschaftlich verwurzelte Klangästhetiken stehen sich mit dem österreichischen Klangforum Wien und dem französischen Ensemble Intercontemporain gegenüber. Insbesondere die "Lange Nacht des Schlagzeugs" und die "Lange Nacht des Films" öffnen den kommunikativen Strom des Festivals.

Komponisten tauchen mehrfach auf, um Vergleiche zu ermöglichen, Entwicklungen zu beobachten und Standpunkte zu besetzen: Juliane Klein, Isabel Mundry, Olga Neuwirth, Beat Furrer, Clemens Gadenstätter, Nicolaus A. Huber, Fausto Romitelli und Samir Odeh-Tamimi. Video-Opern und Filme bohren sich wie Laserstrahlen in die schwarzen Löcher der neuen Musik. Und natürlich stehen Uraufführungen in Relation gesetzt zu aussagestarken Werken des 20. Jahrhunderts bis hin zu den Streichquartetten von Ruth Crawford-Seeger (1931) und Hanns Eisler (1938) sowie Figures – Doubles – Prismes von Piere Boulez, komponiert 1963/68.

Kinder- und Jugendkonzerte sowie offene Workshops mit Studenten und politische Diskussionen vertiefen die Einblicke in neue Denkmodelle musikalischer Sprachlichkeit.

Mit den Lamentationes de fine vicesimi saeculi für Orchester in vier Gruppen und Sufi-Sänger von Klaus Huber wird das Festival mit dem Deutschen Symphonie-Orchester und Sylvain Cambreling seinen abschließenden Höhepunkt erreichen und noch einmal das Thema von Begegnung und Verschmelzung der Kulturen ins Gespräch bringen.

Ort: Berlin (verschiedene Orte)

URL: http://www.kulturradio.de/_/beitrag_jsp/key=1031110.html

Veranstalter: Kulturradio rbb und Deutschlandradio Kultur