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Martin Spengler & die foischn Wiener „ois gaunz aundas"
Freitag, 10. Mai 2019 , 19:30 - 21:30
Kategorie: Konzert.
Hinzugefügt von: musiksommerschallerbach

Musiksommer-Premiere der beliebten Erneuerer des Wiener Liedes! „… drum ziagt da traurige Blauwal ummanaund wia a räudiga Woif“ Schon der Erstling „die liebe dad dod und die aundan gfrasta“ der damals noch als Geheimtipp gehandelten Martin Spengler & die Foischn Wiener sorgte 2012 für Erstaunen und Begeisterung, „Es gibt Musik, bei der man mit den journalistischen Möglichkeiten in der Beschreibung einfach an die Grenzen stößt, die einen an jenen Punkt führt, an dem Worte alleine nicht mehr ausreichen, um jenes Gefühl zu vermitteln, welches über diese zum Ausdruck gebracht wird.“ (Michael Ternai, Music Information Center Austria) Mit dem dem zweiten Album „Vü föd ned“ etablierten sich Martin Spengler & die foischn Wiener dann endgültig als eigene Stimme im Wiener Weltmusiktheater. Doch besonders „Ummi zu dia“, das dritte Album stellte in jeder Hinsicht eine Steigerung dar, denn die Poetik von Martin Spengler ist im mittlerweile großen Feld der umgangssprachlichen österreichischen Popdichtung einzigartig in ihrer Qualität. Sie ist von einer sprachlichen Virtuosität, welche die Melancholie Wiens einfängt, und einer Stimmung, die einen vom ersten Satz an fesselt und erst mit Verklingen des letzten wieder entlässt. Doch in den liebevollsten Melodien und Texten von Martin Spengler & die foischn Wiener versteckt sich nicht nur eine tiefe Melancholie sondern auch höchste Brisanz, wacher Geist und kritischer Blick. Ein Aufbrechen, das in dieser Form an den Soulman of Wienerlied, Franz Schubert erinnert. Und der war revolutionär und Revolutionär. Oder an Heinrich Heine, gleichzeitig Verfasser zärtlichster Liebes- und aufrührerischer Revolutionslyrik. Und so schimmert in den Liedern von Martin Spengler & den Foischn Wienern der politische Witz, die Haltung aus seinen so privaten Geschichten und bricht sich ab und an ganz unverblümt den Bann. Spengler kommt damit auch dem zweiten Godfather of Wienerlied, Johann Nepomuk Nestroy ganz nah. So wird das Gesungene politisch und das Politische privat, weil: Musikalisch sind die foischn Wiener ganz bei sich angekommen, haben den Sound, ihren Sound, endgültig gefunden. Es ist dies die Musik der Welt im Sound Wiens, das ist der musikalische USP der foischn Wiener. Und dieser, ihr Sound ist mittlerweile zum einen noch kompakter groovend, zum anderen sanfter, verletzlich, bis zum Verschwinden still. Souliges Singer-Songwritertum, das stilistisch zwischen Blues, Jazz, Pop, Walzer und Bossa Nova keine Grenzen mehr aufbaut, aber in der Instrumentierung, im Sound der Stadt fließt. Somit wohl tatsächlich Wiener Weltmusik, die ihre Wurzeln, wie der Jazz und seine Kinder, tief im 19. Jahrhundert hat. In diesen Sound bringen gerade die foischn Wienerinnen ihre ganz besonderen instrumentalen Stimmen ein. Manuela Diem, wahrscheinlich die schönste neue Jazz- und Soulstimme Wiens. Dazu Manuel Brunner am Bass als geerdet virtuoser Groovebringer. Dazu bringt der, von Roland Neuwirths Extremschrammeln kommende, Neo-foische Wiener Marco Zivadinovic an der wiener Knopfharmonika ganz neue fast freejazzige Energie, die die Musik der foischen Wiener noch einmal auf eine virtuosere, improvisierendere Ebende hebt. Martin Spenglers Lieder tanzen im Hellen wie im Dunklen, Sie jubilieren und raunzen, schmeicheln und schimpfen. Sie wärmen und verletzen. Und vor allem: Sie überraschen! Mal verletzlich, fast zerbrechlich, meist groovend wie die Hölle, mit einem großen Juhu das Leben und die Liebe feiernd. Das ist auch zuweilen komödiantisch, kraftmeierisch, doch niemals derb und immer von einer ungeheuren Brillanz der Sprache, von einer Feinheit im Detail durchdrungene Wiener Weltmusik!

Ort: Atrium Europasaal Bad Schallerbach

URL: http://www.musiksommerbadschallerbach.at

Veranstalter: Verein Kurmusik